Ohne Elterntaxi
Die Grundschule bei uns im Ort wird neu gebaut, weswegen für ein paar Jahre das alte Gelände nicht zur Verfügung steht. Das hat für einigen Unmut unter den Eltern gesorgt, da als Zwischenlösung ein neues Gebäude errichtet wurde, allerdings auf dem Schulcampus weiter außerhalb. Das heißt, dass die Schüler teils recht lange Schulwege haben. Der Sohn muss zum Beispiel 1,7 km zurücklegen, und zwar zu Fuß.
Als Erstklässler sollten Kinder meiner Meinung nach noch nicht alleine im Straßenverkehr Fahrradfahren und die allgegenwärtigen Kickboards halte ich für noch gefährlicher, da die meisten Kinder damit schnelle Haken schlagen und auch auf der Straße unterwegs sind statt auf dem Bürgersteig, ganz zu schweigen wegen der fehlenden Sichtbarkeit sobald es dämmert.
Wir wollen dem Sohn einen Schulweg ohne elterliche Aufsicht ermöglichen, also bringen wir ihn nicht bis zur Schule. Glücklicherweise sehen das auch ein paar der anderen Eltern so, sodass sich eine kleine Laufgruppe zusammengefunden hat.
Der Schulweg besteht zur Hälfte über die Felder und am Waldrand entlang, neben einer von Autos befahrenen Straße. Normalerweise ist dort wenig Verkehr, aber da viele Kinder vom Elterntaxi zur Schule gebracht werden, ist eben doch einiges los dort. Damit die Kinder gesehen werden bevor sie unter einem Auto liegen haben wir Eltern schon verschiedene Lösungen gefunden. Ein Kind trägt beispielsweise eine vollreflektierende Jacke und hat ein LED-Band am Ranzen hängen. Der Mann hat für den Sohn eine Fahrradlampenhalterung gedruckt (ein Hoch auf den 3D-Drucker!), die an der Oberseite des Ranzen befestigt werden kann.

Am Ranzen gibt es mehrere mit Klettverschluss versehene Flächen, an denen „Kletties“ angebracht werden können. Dadurch können die Motive auf dem Ranzen ganz einfach gewechselt werden, und eben auch eine Lampenhalterung angebracht werden. Das Licht passt sogar unter den Regenschutz!