Der Sohn auf dem Tandem

Der Sohn auf dem Tandem

Der Sohn fährt liebend gerne vorne auf unserem Stufentandem Pino mit. Wir haben schon länger einen Fünfpunktgurt auf dem Sitz angebracht und werden noch im Frühling eine Kinderkurbel besorgen, sodass er selbst mittreten kann. Bis dahin ist er passiver Mitfahrer. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es auf diesem Platz besonders kalt ist. Man sitzt voll im Wind und bewegt nur die Beine, wohingegen man beim normalen Fahrrad fahren auch den Oberkörper benutzt. Ich möchte deshalb im Winter schon nicht Pino fahren, und der Sohn bewegt dabei nicht mal die Beine.

Vor ein paar Tagen hatte der Mann einen Tag Urlaub und wir wollten mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt fahren. Weil der Sohn sich gewünscht hatte, mal mit dem Mann etwas zu machen, sind die beiden Pino gefahren. Wie verhindert man, dass der Sohn bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt nicht zum Eiszapfen wird?

Wir haben den Fußsack vom Kinderwagen genommen (gefüttert und ziemlich winddicht), der natürlich nicht für Kinder seiner Größe gedacht ist und ihm nur bis zum Bauch reichte. Damit auch sein Oberkörper nicht voll im Wind lag, bekam er die Softshelldecke aus dem Lastenrad übergelegt, die er sich streckenweise bis über den Kopf zog. Seine Hände streckte er unter die Decke, unter dem Helm trug er eine Mütze. Es reichte tatsächlich – er fror nicht. Allerdings stelle ich mir die Frage, wie Kinder in einem Kindersitz auf dem Gepäcktrager im Winter transportiert werden? Kurze Strecken sind da nicht so das Problem, aber auf Fahrten über zwei Kilometern wird es doch sehr kalt. Ich bin froh, dass wir unser Lastenrad haben.

Wir fielen auf. Ich bin schon daran gewöhnt, dass wir mit dem Lastenrad die Aufmerksamkeit erregen, immerhin ist es groß und rot und außerhalb der Stadt ein seltener Anblick. Jetzt aber waren wir gleich mit zwei Spezialrädern hintereinander unterwegs, auf dem vorweg fahrenden Pino saß ein dick eingepacktes Paket mit Gesicht und wir waren auch in der Dämmerung schon von Weitem zu sehen dank unserer Warnwesten. Manchmal wäre es schön, weniger auffällig zu sein. Auf der anderen Seite macht es Spaß, so als Familie unterwegs zu sein.

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